Wohnung : Sampton und Cooper

E I N S T I E G S P O S T

Sonntagmorgen war doch der schönste Tag der Woche. Nun. Mina mochte Freitage sehr gern. Aber noch schöner war es aus zu schlafen, nachdem man die Nacht vorher zum Tag gemacht hatte und schließlich ausgiebig zu frühstücken und dann einfach einmal nichts zu tun. Oh ja. Sonntage waren einfach wundervoll. Allerdings gefiel ihr dieser gerade nicht so sehr. Es war viel zu warm und die Sonne schien genau in ihr Fenster hinein zu scheinen. Murrend zog sie sich also die Decke über den Kopf und strampelte die Beine frei, weil es sonst einfach zu heiß darunter wäre. Letztlich schlug sie die Decke dann doch schnaufend zurück, weil es einfach zu warm darunter wurde. Kurz lauschte sie Joes Atem, der immer noch flach und regelmäßig ging, woraus sie schloss, dass er noch schlief und sie hoffte, sei täuschte sich in dieser Sache nicht. Vorsichtig tastete sie aus dem Bett und tapste dann Barfuß über den Holzfußboden herüber zum Fenster. Stolz strahlte sie über das ganze Gesicht, als sie den Griff gleich gefunden hatte, ohne gegen die Scheibe zu tatschen, denn ab und an passierte ihr das noch und es ärgerte sie wirklich sehr. Die Luft stand förmlich und doch ging ein frischer Wind ab und an und wehte auch in ihr Schlafzimmer, was sie kurz seufzend ließ, ebenso wie der Duft der Rosen die unter dem Fenster gepflanzt waren. Der Nachbar mähte gerade den Rasen und schnell zog sie die Vorhänge zu und lief zurück zum Bett, um zu Joe zu krabbeln. Mit der linken Hand fühlte sie über das Laken, sie zu seinem Bein. Dann ließ sie sich dicht bei ihm nieder. Mhm.. er roch viel herrlicher als alles andere und plötzlich war ihr auch die Hitze völlig egal. Noch etwas enger schmiegte sie sich an ihn und hoffte, er würde schnell aufwachen, um ihr gänzlich Gesellschaft leisten zu können.

Schlafen - was für eine schöne Beschäftigung. Joe liebte es zu schlafen und am Sonntag konnte er das ohne durch das lästige Klingeln des Weckers gestört zu werden. Er arbeitete hart, musste jeden Tag früh aufstehen und hatte, außer am Wochenende, einfach keine Zeit ewig im Bett zu liegen. Umso mehr gefiel es ihm an diesem schönen Morgen aufzuwachen und etwas warmes an seiner Seite zu spüren. Kaum war er aus seinem Traum erwacht lächelte er der Sonne entgegen und öffnete schwerfällig die Augen. Jesmina lag neben ihm, fest an ihn gekuschelt. Vorsichtig machte er seinen Arm frei um ihn um sie zu legen. "Guten Morgen.", murmelte er leise und atmete einmal tief und zufrieden durch. Die Luft war ein wenig drückend aber roch wundervoll nach Sommer. "Bist du schon lange wach?" Er kam langsam gegen die Sonne an und konnte einen Blick auf die Schönheit werfen, die er in seinen Armen hielt. Sie war einfach atemberaubend.

Ha. Das hatte ja wunderbar geklappt und so lachte sie leise und zufrieden, als seine Stimme vom Schlaf noch ganz rau, erklang und ihr prompt eine Gänsehaut verpasste. „Guten Morgen.“ antworte sie ihm gähnend während sie sich gleich noch etwas enger an ihn schmiegte. So den Start in den Tagen zu beginnen, stellte für sie immer noch etwas ganz besonders dar. „Nein.“ murmelte sie dann und reckte sich etwas, während ihre Hände über seine Brust wanderten und sie nach seinem Gesicht tastete, um eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, auf welcher Höhe es sich gerade befand. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie sanft mit dem Finger über die seinen strich und dann ein wenig hoch rutschte, um ihn sanft zu küssen. Mhmmm... das war einfach wunderbar. „Erzählst du mir, was du geträumt hast?“ nuschelte sie, ohne sich gänzlich von seinen Lippen zu lösen. Körperkontakt zu halten war ihr das wichtigste, wenn sie ihn schon nicht sehen konnte, wusste sie so wenigstens, dass seine Aufmerksamkeit ihr gänzlich gehörte und das war ein Gefühl, welches nicht nur verdammt gut war, sondern sie auch nie mehr missen wollte.

Lächelnd beobachtete Joe seine Freundin wie sie neugierig die Hände über seine Brust schob und seinen Hals hinauf nach seinen Lippen tastete. Er war diese Art von Kontakt schon gewöhnt, doch es verpasste ihm immernoch ein kribbliges Gefühl in der Magengegend. Als sie zu ihm hochrutschte wurde sein Lächeln noch breiter. Grinsend erwiderte er den sanften Kuss und drückte sie leicht an sich. Er vermisste es sie morgends in die Arme schließen und sie küssen zu können, in der Woche kam das manchmal einfach zu kurz. Glücklich strich er ihr durchs Haar und über ihre Wange. "Wenn du das wirklich wissen willst.", begann er und schaute in ihre Augen. Er hatte sich an ihren leeren Blick gewöhnt. Anfangs war es für ihn schwierig, es machte ihn nervös, doch mittlerweile war es für ihn einfach ein Teil des Alltags geworden, wie so viele Dinge die für andere vielleicht unüberwindbar schienen. "Mhh, ich hab geträumt, dass du..." Er grinste breit. "Nein, das sag ich dir lieber nicht." Leise fing er an zu lachen und küsste sie flüchtig. "Sag mir lieber was du geträumt hast."

„Natürlich will ich.“ grinste sie und ließ ihre Hände in seinen Nacken wandern, um sich in seinem Haar zu vergreifen. Es war merkwürdig nicht zu wissen, wie er aussah. Natürlich hatte sie sich schon längst ihr eigenes Bild gemacht. Nicht nur durch ertasten, sondern auch durch seine Art, wie er zu ihr war und wie er überhaupt war. Dennoch fragte sie sich immer, wie die Dinge wirklich aussahen. Man konnte vielleicht meinen, dass es sich einfach gestalten sollte, von Geburt an Blind zu sein, weil man nicht wusste, was man nicht mehr hatte und wie sollte man auch etwas vermissen, was man nie hatte?! Aber es war schwierig sich ein Bild von etwas zu machen und doch blieb es immer eine unbefriedigte Sache, weil man niemals erfahren würde, ob es der Wirklichkeit entsprach. Irgendwann hatte Mina aber beschlossen, dass es eben ihre Wirklichkeit war, wie sie sich die Dinge vorstellte. Anfänglich waren sie verschwommen gewesen, aber mittlerweile hatte sie das Gefühl, sein Gesicht wirklich sehen zu können.
Murrend schlug sie ihm sanftmütig gegen die Brust. „Nichts da.“ und doch schmunzelte sie. „Was hab ich getan, hm?“ sie schnell würde sie nicht aufgeben, zu mal ihr Traum wirklich sehr unspektakulär war. Es ging lediglich um einen riesigen Bären, der ihr Gummibärchen geklaut hatte und als dieser Bär seinen Kopf abnahm, steckte darunter Joe. Sicher, weil ihre Gummibärchentüte leer war und das konnte ja nur einer gewesen sein. „Sag oder ich kneif dich.“ schimpfte sie nun munter, weil es ihr einfach zu lange dauerte.

"AH Nein nicht kneifen!", rief Joe, packte Jesmina an den Hüften und drehte sie auf den Rücken, sodass er sich über sie beugen konnte. "Gut ich sags dir.", grinste er. "Ich hab geträumt, dass du eine kleine Meerjungfrau bist. Du hattest eine rote Flosse und sahst wunderschön aus." Er grinste immernoch über beide Ohren und begann an ihren Haaren herumzuspielen. "Und rate mal...ich war der Taucher." Er lachte und drückte ihr kleine Küsse auf den Hals. Es war schön bei ihr zu sein und ihre Nähe genießen zu können. "Hast du Hunger?", fragte er hastig zwischen den Küssen und sah sie abwartend an als er keine Antwort bekam.

Lachend ließ sie sich in die Kissen sinken, nachdem er sie herum gedreht hatte. Sie würde sich wohl nie daran gewöhnen, dass sie niemals wissen würde, was als nächstes geschah. Egal wie gut ihr Gehör war und ihre anderen Sinne, so war das abschätzen von bestimmten Dingen doch bis heute noch schwer und würde sich aufgrund ihrer Einschränkung auch nicht so leicht ändern. „Perversling.“ ihr herzlichen Lachen wurde prompt durch einen Seufzer erstickt, als sein heißer Atem ihren Hals traf und ihr kleine Schauer über ihren gesamten Körper jagte. Hatte sie Hunger? Ihr Magen beantwortete diese Frage prompt mit einem lauten Knurren und ihre Wangen färbten sich einen Moment lang in ein leichtes Rosa. Ach verdammt. Viel lieber würde sie hier noch weiter mit ihm liegen, sich so Küssen lassen...
Dennoch probierte sie es mit einem „Nein.“ konnte aber nicht anders, als darüber zu lachen. Es war einfach so widersprüchlich. Ihre Hände streckte sie dennoch nach ihm aus und vergriff sich in seinem Shirt. Glück gehabt, dass sie traf und ihn so noch etwas dichter an sich ziehen konnte. „Vielleicht schon.. aber ich mag noch nicht essen.“

Kaum hatte Joe seine Frage gestellt hörte er Jesminas Magen knurren. Er lachte und sah wie sich ihre Wange langsam färbten. Trotzdem antwortete sie mit einem Nein. "Ja, sicher.", grinste joe und ließ sich von ihr zu sich ziehen. "Was willst du dann?" Wieder beugte er sich runter um sie zu küssen. Er tat das unglaublich gerne. Ihm gefielen ihre Reaktionen auf jeden einzelnen Kuss. "Ich meine wir könnten richtig lange frühstücken, ich hole Brötchen und du kriegst nen frischen Orangensaft... klingt doch schön."

Na toll. Das klang ja nun wirklich so verlockend, dass sie kaum eine andere Wahl hatte, als das Bett zu verlassen. „Okay.“ nickte sie schließlich, ohne weiter auf seine andere Frage einzugehen. Allein der Gedanke an das, was sie eigentlich viel lieber wollte, machte sie ganz wahnsinnig und er sollte nicht irgendwas blödes denken, deshalb krabbelte sie unter ihm durch. Froh, sich dabei nicht weh getan zu haben und auch ihm nicht, stellte sie schließlich die Füße auf den Boden und streckte sich. In ihrer gemeinsamen Wohnung fand sie sich wirklich schon sehr gut zurecht, allerdings klappte es draußen noch nicht ganz so. „Gehen wir zusammen zum Bäcker?“ deshalb war sie sich auch nicht sicher, als sie zum Schrank tapste und in Gedanken die Schritte abzählte, die sie immer brauchte, bis sie vom Bett bei jenem war, ob er sie mitnehmen wollte oder doch lieber allein gehen, denn dann wäre er schneller. Eine Hand streckte sie aus und ließ sie über die Griffe gleiten. Erst nach Rechts und dann wieder zählend nach links, bis sie jenen gefunden hatte, hinter dem sich ihre Sache verbargen.

Joe machte seiner Freundin ein wenig Platz, dass sie besser aus dem Bett krabbeln konnte und ließ sich dann wieder ins Kissen fallen. Er beobachtete sie wie sie aufstand und sich ihren Weg zum Schrank suchte. "Wenn du möchtest nehm ich dich mit.", sagte er und lächelte zufrieden. Er liebte es mit Jesmina hinauszugehen und sich vor anderen mit seiner hübschen Freundin zu zeigen - er war eben auch nur ein Mann und ein bisschen damit angeben wollte er auch. Langsam rappelte er sich schließlich auch auf und wanderte zu Jesmina an den Schrank. Er legte vorsichtig einen Arm um sie, küsste ihre Wange und öffnete dann seine Seite des Schrankes um sich ein kariertes Hemd und eine Jeans hinauszuholen.